
Wie Perplexity AI den Suchmaschinenmarkt herausfordert
Der Suchmaschinenmarkt wurde seit über zwei Jahrzehnten von Google dominiert. Mit einem Marktanteil von 81 % auf Desktops und 95 % auf Smartphones scheint das Unternehmen unbesiegbar. Doch nun sorgt ein kleines, schnell wachsendes Start-up aus San Francisco für Aufsehen: Perplexity AI.
Eine neue Art zu suchen
Perplexity AI kombiniert klassische Websuche mit künstlicher Intelligenz und liefert nicht nur einfache Links, sondern ausformulierte Antworten inklusive Quellenangaben. Diese Methode, bekannt als Retrieval-Augmented Generation (RAG), hebt das Unternehmen von Konkurrenten wie ChatGPT ab. RAG greift auf definierte Wissensquellen wie Wikipedia oder Qualitätsmedien zurück und verhindert so, dass die KI sogenannte „Halluzinationen“ erzeugt – also Informationen, die frei erfunden sind.
Der Visionär hinter Perplexity AI
Aravind Srinivas, der Gründer von Perplexity AI, verfolgt ein ambitioniertes Ziel: „Den Planeten klüger machen.“ Der 30-jährige Informatiker bringt Erfahrung von führenden KI-Forschungsinstituten wie DeepMind und OpenAI mit. Seine Idee für Perplexity entstand aus dem Wunsch nach einer Suchmaschine, die verlässliche Informationen liefert – inspiriert durch persönliche Herausforderungen bei wissenschaftlichen Arbeiten.
Unterstützer und Wachstum
Perplexity AI hat mächtige Verbündete: Nvidia-CEO Jensen Huang und Amazon-Gründer Jeff Bezos gehören zu den Investoren. Das Vertrauen in die Vision von Srinivas ist groß – mit weiteren 250 Millionen Dollar will das Unternehmen Googles Kerngeschäft angreifen.
Mit rund 265 Millionen monatlichen Suchanfragen hat Perplexity AI seit seiner Gründung 2022 eine beeindruckende Wachstumskurve hingelegt. Doch im Vergleich zu Google bleibt es ein Nischenprodukt. Der größte Erfolg bisher: die Nutzung durch technikaffine Akademiker und Manager, die Perplexity für präzise Recherchen schätzen.
Herausforderungen für Perplexity
Obwohl das Start-up ambitioniert ist, gibt es Hürden: Google reagiert auf die Bedrohung durch neue KI-Suchmaschinen mit eigenen Entwicklungen wie Gemini. Auch die Monetarisierung bleibt ein kritischer Punkt. Während Google Milliarden durch Anzeigen einnimmt, setzt Perplexity bisher auf ein Abomodell und erste Ansätze im Werbemarkt.
Der Kampf um Marktanteile
Die Expertenmeinungen gehen auseinander: Kann Perplexity Marktanteile gewinnen oder bleibt es ein Werkzeug für eine Nische? Die Antwort könnte in der Fähigkeit des Unternehmens liegen, langfristig innovative Lösungen anzubieten und gleichzeitig die Massen für sich zu gewinnen.
Aravind Srinivas bleibt optimistisch: „Man kann Google immer noch als Navigator für das Internet verwenden und gleichzeitig wegen umfangreicher Antworten zu Perplexity kommen.“ Vielleicht ist es kein Nullsummenspiel, sondern der Beginn einer neuen Ära der Internetsuche.

Director of Revenue
Larissa studiert Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und arbeitet als studentische Hilfskraft in einer Großkanzlei im Kapitalmarktrecht. Neben dem Studium verbindet sie ihr Interesse auch mit dem Recht der Digitalisierung. Deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich für das Legal Tech Lab und teilt ihr Fachwissen regelmäßig durch Blogbeiträge.