Scalable Capital: Strategische Neuausrichtung durch eigene Banklizenz und Market Maker

Der Neobroker Scalable Capital plant bedeutende Veränderungen, um sich auf kommende EU-Regulierungen vorzubereiten. Berichten zufolge arbeitet das Münchener Fintech an der Einrichtung eines eigenen Market Makers und hat einen Antrag auf eine Vollbanklizenz gestellt.

Eigener Market Maker als Reaktion auf EU-Verbot

Die Europäische Union hat beschlossen, Rückvergütungen für Börsengeschäfte, bekannt als „Payment for Orderflow“ (PFOF), zu verbieten.

Dieses Verbot betrifft das bisherige Geschäftsmodell vieler Neobroker, die von solchen Rückvergütungen profitierten. Um den Wegfall dieser Einnahmequelle zu kompensieren, plant Scalable Capital, als eigener Market Maker aufzutreten. In dieser Rolle würde das Unternehmen direkt als Handelspartner für seine Kunden agieren und an der Spanne zwischen An- und Verkaufspreis verdienen.

Vollbanklizenz für erweiterte Dienstleistungen

Zusätzlich strebt Scalable Capital eine Vollbanklizenz an, die es dem Unternehmen ermöglichen würde, sein Produktportfolio zu erweitern. Mit einer solchen Lizenz könnte Scalable beispielsweise Einlagengeschäfte anbieten und eigene Zinsprodukte entwickeln. Konkurrenten wie Trade Republic verfügen bereits über eine solche Lizenz und bieten ihren Kunden erweiterte Services wie eigene Bezahlkarten an.


    Larissa Schmitz
    Director of Revenue

    Larissa studiert Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und arbeitet als studentische Hilfskraft in einer Großkanzlei im Kapitalmarktrecht. Neben dem Studium verbindet sie ihr Interesse auch mit dem Recht der Digitalisierung. Deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich für das Legal Tech Lab und teilt ihr Fachwissen regelmäßig durch Blogbeiträge.