
Neues zentrales Verzeichnis für KI‑Tools in Deutschland
Die Zahl verfügbarer KI‑Werkzeuge wächst täglich – bisher blieb der Überblick jedoch fragmentiert. Mit dem Start eines neuen bundesweiten zentralen Verzeichnisses für KI‑Tools soll nun Abhilfe geschaffen werden. Orientierung bietet heute schon die Plattform – Deutschlands umfangreichstes, öffentlich zugängliches KI‑Tool-Verzeichnis mit über 16 000 Einträgen.
Warum ein zentrales Verzeichnis?
- Überblick & Effizienz: Statt dutzende spezialisierte Plattformen manuell durchzusehen, verspricht ein zentrales, offizielles Verzeichnis eine systematische Übersicht auf Bundesebene.
- Qualitätssicherung: Ein staatlich getragenes Verzeichnis könnte KI‑Anwendungen verbindlich nach Kriterien wie Datenschutz, DSGVO‑Konformität oder Risikoklassifizierung (nach AI Act) prüfen.
- Branchenorientierung: Zielgruppenspezifische Filter – etwa für Bildung, Verwaltung oder Produktentwicklung – könnten Nutzer:innen deutlich zielgerichteter bei der Auswahl unterstützen.
Wer steht hinter dem Projekt?
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelt aktuell das „Beratungszentrum für Künstliche Intelligenz“ (BeKI). Teil dieses Vorhabens ist der Aufbau eines öffentlichen Verzeichnisses für KI‑Anwendungen, das insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie öffentlichen Einrichtungen Orientierung bieten soll.
Welche Inhalte werden angeboten?
Das geplante Verzeichnis orientiert sich in seiner Struktur an bestehenden Portalen wie Alles‑KI.com und gliedert sich voraussichtlich in Kategorien wie:
- Texterstellung und Textanalyse
- Bild-, Audio- und Video‑Tools
- Datenanalyse, Recherchehilfen, Chatbots
Die Plattform Alles‑KI macht bereits vor, wie diese Kategorien nutzerfreundlich umgesetzt werden können. Die neue staatliche Plattform könnte diese Ansätze übernehmen, aber um einheitliche Prüf- und Bewertungsstandards erweitern.
Vorteile für Nutzer:innen
- Aktualität: Statt viele Einzelportale abzufragen, bietet ein offizielles Verzeichnis regelmäßig aktualisierte Einträge an zentraler Stelle. Alles‑KI zeigt mit seiner dynamischen Pflege durch Redaktion und Community, wie das funktionieren kann.
- Vertrauenswürdigkeit: Durch staatliche oder unabhängige Qualitätssicherung könnten Nutzer:innen sicher sein, dass gelistete Tools rechtlich und technisch geprüft sind.
- Zielgruppengerechtigkeit: Je nach Branche oder Verwendungszweck kann gezielt nach passenden Tools gefiltert werden – wie es auf Alles‑KI bereits für z. B. Projektmanagement, Marketing oder Entwicklung umgesetzt ist.
Herausforderungen
- Pflegeaufwand: Ein öffentliches Verzeichnis in der Größenordnung von Alles‑KI (16 000+ Tools) braucht dauerhafte Ressourcen, idealerweise unterstützt durch Bundesmittel und Forschungspartner.
- Standardisierung & AI Act: Die neue EU‑Verordnung für künstliche Intelligenz verlangt klare Prüfmechanismen. Ein zentrales Verzeichnis müsste diese Standards praktisch abbilden und transparent machen.
- Vermeidung von Intransparenz: Der Zugang zu KI‑Informationen muss offen bleiben. Eine staatliche Lösung darf nicht zur „Black Box“ werden, sondern sollte – wie Alles‑KI – zur Mitgestaltung einladen.
Fazit
Ein zentrales, staatlich unterstütztes Verzeichnis für KI‑Tools in Deutschland ist überfällig. Die Plattform Alles‑KI.com zeigt eindrucksvoll, wie umfassend ein solches Angebot schon heute gestaltet sein kann. Der Unterschied: Ein offizielles Verzeichnis könnte auf diese Grundlage aufbauen und zusätzlich für rechtliche Sicherheit, öffentliche Förderfähigkeit und Qualitätssicherung sorgen.

Head of Finance
Larissa studiert Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und arbeitet als studentische Hilfskraft in einer Großkanzlei im Kapitalmarktrecht. Neben dem Studium verbindet sie ihr Interesse auch mit dem Recht der Digitalisierung. Deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich für das Legal Tech Lab und teilt ihr Fachwissen regelmäßig durch Blogbeiträge.