Legal Tech boomt bei Fluggastklagen

Der Einsatz von Legal-Tech-Lösungen im Bereich Fluggastrechte erlebt derzeit eine rasante Entwicklung – und zwar mit gutem Grund. Digitale Plattformen wie Flightright, FairPlane, EUflight und Co. begleiten Passagiere effizient und rechtssicher auf dem Weg zu ihrer Entschädigung.

Warum gerade jetzt?

  • Massiver Anstieg an Fluggastklagen:
    Im Jahr 2024 erreichten Klagen gegen Airlines ein Rekordniveau: rund 131.000 Verfahren – fast 6.000 mehr als im Vorjahr. Besonders viele Klagen werden vor Gericht in NRW gegen Abflughäfen wie Köln.
    Diese Zahlen zeigen: Die Verbraucher nutzen ihre Rechte – und Legal-Tech-Unternehmen tragen dazu entscheidend bei.
  • Finanzierungs-Boom trotz globalem Rückgang:
    Obwohl der Venture-Markt insgesamt eingebrochen ist, flossen 2025 bereits fast 1 Milliarde US‑Dollar in Legal Tech – ein deutliches Zeichen für Wachstumspotenziale.
    Investoren setzen verstärkt auf Nischenlösungen – u. a. im Bereich Passagierrechte –, die klare Use-Cases adressieren.
  • EU-Reform schwächt Anspruchsberechtigte:
    Die Kommission plant, die Entschädigungs-Schwelle bei Flugverspätungen von drei auf fünf Stunden.
    Verbraucherschützer warnen, dass bis zu 85 % der heutigen Ansprüche entfallen könnten.
    Vor diesem Hintergrund positionieren sich Legal-Tech-Anbieter als notwendiges Gegengewicht, um verbleibende Ansprüche effizient durchzusetzen.

Die Rolle der Plattformen im Detail

  • Standardisierte Schnellauswertung:
    Legal-Tech-Plattformen automatisieren mit Algorithmen den Prüfprozess von Flugdaten und gesetzlichen Ansprüchen. Für Nutzer genügt die Eingabe von Flugdatum und -nummer – der Rest läuft digital.
  • Skalierte Fallbearbeitung:
    Über Datenbanken und Schnittstellen können Hunderte Verfahren parallel abgewickelt werden. Anwälte treten fallbezogen auf – die Plattformen koordinieren den Prozess.
  • Fallweise Abrechnung:
    Erfolg gegen Gebühr: Insgesamt transparent, risikofrei und mit klaren Kostenstrukturen.

Risiken und Herausforderungen

  • Politischer Gegenwind:
    Eine EU-Reform würde den Markt potenziell schrumpfen lassen. „Allenfalls Fälle mit erheblicher Verspätung bleiben, der Alltagsbetrieb könnte wegfallen“ – so die Befürchtung von Verbraucherschützern .
  • Konsolidierung im Sektor:
    Die anfängliche Investitionsflut führt inzwischen zu einer Selektion: Einige Anbieter könnten unter Druck geraten, wenn sie keine solide Marktposition erarbeiten.

Vorteile für Nutzer:innen

  • Aktualität: Statt viele Einzelportale abzufragen, bietet ein offizielles Verzeichnis regelmäßig aktualisierte Einträge an zentraler Stelle. Alles‑KI zeigt mit seiner dynamischen Pflege durch Redaktion und Community, wie das funktionieren kann.
  • Vertrauenswürdigkeit: Durch staatliche oder unabhängige Qualitätssicherung könnten Nutzer:innen sicher sein, dass gelistete Tools rechtlich und technisch geprüft sind.
  • Zielgruppengerechtigkeit: Je nach Branche oder Verwendungszweck kann gezielt nach passenden Tools gefiltert werden – wie es auf Alles‑KI bereits für z. B. Projektmanagement, Marketing oder Entwicklung umgesetzt ist.

Fazit & Ausblick

Der Boom der Fluggastklagen zeigt, dass Legal Tech für die Verbraucher heute unverzichtbar ist. In Köln und NRW kämpfen täglich Zehntausende Passagiere für ihre Rechte – und diese Dynamik wird auch angesichts regulatorischer Änderungen anhalten. Digitale Plattformen leisten einen wichtigen Beitrag zur Durchsetzung dieser Rechte – effizient, transparent und verbraucherorientiert.

Gleichzeitig fordert die Branche, dass sich Politik und Justiz nicht abseits bewegen sollten: Informationspflichten der Airlines und digitale Verfahren müssen gestärkt, nicht abgebaut werden.

Fazit: Legal Tech ist in der Fluggastrechtspraxis angekommen – auf dem Höhepunkt. Wer hier innovativ bleibt, bleibt relevant.


Larissa Schmitz
Head of Finance

Larissa studiert Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und arbeitet als studentische Hilfskraft in einer Großkanzlei im Kapitalmarktrecht. Neben dem Studium verbindet sie ihr Interesse auch mit dem Recht der Digitalisierung. Deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich für das Legal Tech Lab und teilt ihr Fachwissen regelmäßig durch Blogbeiträge.